Im Einsatz für unseren Lieblingsplaneten Erde
Unsere Eindrücke aus dem Freiwilligen Ökologischen Jahr in der Stiftung Planetarium Berlin
Wer? Was? Wo?
Das fragst Du Dich vermutlich, wenn Du noch nie von einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) gehört hast. Wir sind Han und Katja, zwei Jugendliche aus Berlin und nehmen Euch heute mit hinter die Kulissen der Stiftung Planetarium Berlin!
Ein FÖJ ist ein Jugendfreiwilligendienst, welcher meist zur beruflichen Orientierung dient. Dabei engagiert man sich ein Jahr lang für Natur- und Umweltschutz, Tiere, Umweltbildung, ökologische Landwirtschaft oder Nachhaltige Entwicklung. Wir beide machen unser FÖJ in der Stiftung Planetarium Berlin, eine von vielen Einsatzstellen in Berlin. Unsere Motivation ist primär die berufliche Orientierung und der Wille sich für die Umwelt einzusetzen sowie mehr über dieses komplexe, spannende und vor allem wichtige Thema zu lernen. Besonders begeistert sind wir allerdings von Sternen, Planeten und dem Universum an sich, weswegen die Bildungsabteilung der Stiftung für uns die ideale Einsatzstelle ist.
Ein eher ungewöhnliches FÖJ…
Am ersten September 2020 hat unser Abenteuer FÖJ begonnen, also mitten in der Corona-Pandemie. Da die Infektionszahlen im Sommer relativ niedrig waren und es wieder Lockerungen in den Beschränkungen des öffentlichen Lebens gab, durften wir zunächst noch miterleben wie zahlreiche Besucher*innen die Veranstaltungen besuchten und sich vom Weltall faszinieren ließen. Allerdings nur im Rahmen des geltenden Hygienekonzepts, also mit Abstandsregelungen, Masken und reduzierten Kapazitäten in den Sälen. Dadurch haben wir viel aus dem Programm kennengelernt, wie zum Beispiel die Vorträge und Rundgänge auf der Archenhold-Sternwarte und auch die neuesten Shows in der Kuppel des Zeiss-Großplanetariums. Aktuell befinden wir uns, wegen extrem hoher Infektionszahlen, im Lockdown und arbeiten von daher die meiste Zeit im Homeoffice und besuchen die Häuser nur, wenn es wirklich notwendig ist.
Die Stiftung haben wir auch schon vor Corona als reguläre Besucher kennengelernt und kannten daher bereits das eindrucksvolle Erlebnis eines Planetariums und einer Sternwarte – ohne Maske. Dies hat uns beide so sehr verblüfft und beeindruckt, dass wir nie wirklich davon weggekommen sind.
Und was macht man so als FÖJler im Planetarium?
Wir sind in der Stiftung in der Bildungsabteilung tätig und hier in ein vielfältiges Feld von Aufgaben involviert, einige davon fallen ständig an, andere sind situationsabhängig. Eine unserer Grundaufgaben ist die Verantwortung für das E-Mail-Postfach der Abteilung. Hier treffen alle internen und externen Anfragen zuerst ein, werden von uns gesichtet, sortiert, beantwortet oder weitergeleitet. Zum Beispiel erhalten wir hier Anfragen für Kindergeburtstage (mehr dazu könnt Ihr hier nachlesen) oder zu den Bildungsmaterialien (hier erfahrt Ihr mehr darüber). Außerdem sind wir für die Weiterführung des Wikis verantwortlich. Das Bildungs-Wiki ist ein Portal, das alle Planetariumsprogramme detailliert dokumentiert, damit Moderator*innen sich auf die Veranstaltungen vorbereiten können. Mittlerweile umfasst das Wiki schon über 42 Einträge zu den Programmen. Weitere regelmäßige Aufgaben sind zum Beispiel das Verfassen von Protokollen unserer Meetings und das Arbeiten am eigenen FÖJ-Projekt.
Unsere Aufgaben richten sich auch nach unseren jeweiligen persönlichen Interessen. Zum Beispiel nutzt Han seine Kenntnisse im Programmieren für die Mitarbeit an DigiStar. Dies ist eine Software, mit der die meisten Planetariumsprogramme der Stiftung produziert werden. Es ist eigens darauf ausgerichtet, eine Show im für die Kuppel nötigen Kreisformat zu erstellen. Die Stiftung Planetarium Berlin bietet viele unterschiedliche Programme an, daher ist auch die Arbeit mit DigiStar sehr vielfältig – man kann von Planet zu Planet fliegen oder sogar zu anderen Galaxien! Außerdem sind verschiedene Dinge ein- und ausblendbar, wie Planetenbahnen oder Raumsonden, und auch Fotos und Videos lassen sich abspielen. Wir programmieren ein Script, welches die Moderator*innen dann während der Show bedienen können – live versteht sich.
Katja hat sich auf das Erstellen von Grafiken und alles rund um den Planeten Mars spezialisiert. Sie hilft beim Erstellen von Bildungsmaterialien, wie Arbeitsblättern für Schüler*innen (diese findet Ihr hier). In Bezug auf den Mars gibt es dieses Jahr sehr viele Möglichkeiten, etwas zu erarbeiten, da er aktuell besonders im Mittelpunkt und Interesse der Öffentlichkeit steht – gerade erst landete die Raumsonde der NASA »Mars 2020«-Mission und wir konnten im Livestream mitfiebern. Katja unterstützt die Vorbereitungen unserer kommenden Mars-Ausstellung, einer Online-Unterrichtsstunde zum roten Planeten und verschiedene andere Projekte mit Mars-Bezug.
Unser bisher spannendstes Erlebnis
Besonders interessant waren für uns die Weltall-Forscher-Ferien (WFF) in den Herbstferien 2020. Dieses Ferienprogramm für Kinder von 7 bis 12 Jahre findet normalerweise vor Ort in der Archenhold-Sternwarte statt. Es gibt Informationen und Experimente zu verschiedenen Themen rund ums Weltall. Wegen Corona konnten die WFF 2020 zwar nur online stattfinden, haben uns aber dennoch sehr viel Spaß bereitet, da es ein größeres Projekt war, welches uns gleich zu Beginn eine ganze Woche lang begleitet hat. Wir halfen beim Set-Aufbau und beim Filmen, konnten die ersten Experimente verfolgen und bei den Moderationen mithelfen. Hier könnt Ihr die Livestream-Playlist dazu finden: Playlist Weltall-Forscher-Ferien. Wir freuen uns schon sehr auf die nächsten Weltall-Forscher-Ferien in den Osterferien. Diesmal können wir auch inhaltlich mitarbeiten und uns generell viel mehr beteiligen als im Herbst.
Neugierig geworden?
Wir können uns keine bessere Einsatzstelle vorstellen und sind extrem froh, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, unser FÖJ in der Stiftung Planetarium Berlin zu machen – trotz Corona! Wir empfehlen Euch, selbst bei einem FÖJ spannende Eindrücke hinter den Kulissen zu sammeln.
Wer auch an einem FÖJ interessiert ist und alle Bedingungen erfüllt, muss sich erst bei einem der drei Träger bewerben: der Stiftung Naturschutz Berlin, der Vereinigung junger Freiwilliger oder, wie in unserem Fall, dem Jugendwerk Aufbau Ost. Nachdem der jeweilige Träger Euch angenommen hat, kommt Ihr in Kontakt mit der gewünschten Einsatzstelle.
Autoren: Katja & Han