Advents-Komet »Leonard«, Sternschnuppen und Wintersternbilder
Tipps für die Himmelsbeobachtung im Dezember
Die Adventszeit ist eingeläutet, doch anstatt bei Kerzenschein im Warmen zu sitzen sollten wir lieber mit Glühwein und Decke auf dem Balkon Position beziehen. Denn neben einem Sternschnuppenregen lässt sich noch einen wahrer Advents-Kometen bestaunen, der sich in diesen Tagen immer mehr der Erde nähert. Was es sonst noch alles zu entdecken gibt, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.
Der Sternenhimmel im Dezember
Die Herbststernbilder rücken in den Westen ab und machen den Wintersternbildern Platz, die nun den gesamten Osthimmel besetzen: Orion, Stier, Fuhrmann, Zwilling und Kleiner Hund. Der letzte im Bunde, der Große Hund mit seinem hellen Stern Sirius, lässt noch ein
wenig auf sich warten, doch ab 22 Uhr ist der Reigen der funkelnden Sterne vollständig. Sirius, Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Pollux (und Kastor) in den Zwillingen sowie Prokyon im Kleinen Hund bilden das sogenannte Wintersechseck. Der Große Wagen bzw. die Große Bärin erklettert langsam den Nordosthimmel.
Mehr zu den Wintersternbildern, dem Wintersechseck und den mythologischen Geschichten dahinter gibt’s wie immer auf unserem YouTube-Kanal:
- Video »Den Winterhimmel entdecken #1«: https://youtu.be/qq3FrPSUcjY
- Video Den Winterhimmel entdecken #2: https://youtu.be/izyzTKmiLEM
Planeten über Berlin – Venus, Mars, Jupiter und Saturn
Venus baut ihre Position als Abendstern weiter aus und wird in der hellen Abenddämmerung über dem Südwesthorizont immer auffälliger. Mars hat sich aus dem Strahlenglanz der Sonne befreit und wird in der zweiten Monatshälfte Objekt des Morgenhimmels. Er ist kurz vor Sonnenaufgang tief über dem südöstlichen Horizont im Sternbild Waage zu sehen. Jupiter bleibt dominierender Planet des Abendhimmels. Er ist in südwestlicher Richtung zwischen den Sternbildern Wassermann und Steinbock sichtbar, doch seine Untergangszeit verfrüht sich bis zur Monatsmitte auf 21 Uhr. Saturn nimmt einen zähen Abschied von der Himmelsbühne. Er ist am frühen Abend tief im Südwesten noch gut im Sternbild Steinbock sichtbar, geht aber bereits gegen 19:30 Uhr unter.
Advents-Komet »Leonard«
Der Komet C/2021 A1 (Leonard) war der erste Komet, der im Jahr 2021 entdeckt wurde: Am 3. Januar 2021 wurde er vom Astronomen Greg J. Leonard am Mount Lemmon Observatory in Tucson, Arizona erstmals gesichtet. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Komet etwa 750 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Seine größte Annäherung an die Erde – und somit die besten Chancen ihn mit Fernglas oder bloßem Auge zu beobachten – hat er ab der zweiten Dezemberwoche: Die NASA schätzt, dass Komet Leonard am 12. Dezember 2021 gegen 14:54 Uhr MEZ der Erde am nächsten kommt – in einer sicheren Entfernung von knapp 35 Millionen Kilometern. Ähnlich wie Komet »Neowise« im Sommer 2020 (Hier könnt Ihr ein Video dazu auf YouTube sehen) könnte er somit ein besonderes Himmelsschauspiel bieten.
Die Geminiden – Sternschnuppenstrom
Auch der Sternschnuppenstrom der Geminiden ist wie jedes Jahr im Dezember aktiv. Unter den Meteorströmen im Jahr gelten sie als der verlässlichste und meistens auch der schönste – wenn man freie Sicht hat. Das Maximum wird dieses Jahr am 14. Dezember gegen 9 Uhr MEZ erwartet, also für Mitteleuropa kurz nach Sonnenaufgang. Die gesamte Nacht vom 13. auf den 14. Dezember lohnt sich für Beobachtungen.
Viel Spaß bei der Himmelsbeobachtung!